Im Gegensatz zum Gruben-, Zellen- oder Stegemail ist hier das Email beim fertigen Produkt nicht auf einer Metallplatte aufgeschmolzen und von Metall umgeben, sondern ohne Untergrund, ähnlich einer Bleiverglasung, zwischen den Stegen eingeschmolzen und fest miteinander verbunden. Das Schmuckstück kann aus 925/000 Silber und höher, oder aus 750/000 Gold und höher gefertigt werden. Es kann aus einzelnen Stegen zusammengelötet, aus einer Platte ausgesägt oder einer Kombination aus beidem sein. Die nun zu emaillierende Platte wird auf einer anderen befestigt und dann wie üblich mit dem pulverförmigen Glas betragen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Pulver in alle Ecken geschoben wird. Durch die starke Oberflächenspannung beim Brennen neigt das Pulver dazu sich zusammenzuziehen und die Fläche nicht auszufüllen. Ein Nachtragen ist in der Regel mehrfach nötig. Die nun folgenden Arbeiten müssen praktisch im „Blindflug“ erledigt werden, da das Ergebnis der Arbeit wirklich erst am Schluss erkennbar wird. Die einzuschmelzenden Farben müssen nach Schmelzpunkt und Mischbarkeit geordnet in das Werkstück eingebracht werden. Nach jedem Auftrag wird im Schmelzofen bei 700- 800 Grad gebrannt. Je nach Anzahl der Farben sind etwa 4 bis 10 Brände nötig. Nachdem die einzelnen Segmente dem Entwurf entsprechend ausreichend gefüllt sind, wird der provisorisch befestigte Untergrund durch Abschleifen entfernt. Eine Korrektur ist nun nicht mehr möglich. Der letzte, schwierigste Brand erfolgt ohne Hintergrund freihängend im Schmelzofen.
Das Resultat sind Schmuckstücke, die gegen das Licht gehalten, an farbige Bleiverglasungen erinnern. Da diese Exponate das Licht von hinten brauchen, ergeben sich zum Beispiel unkonventionelle Lösungen für die Ohrschmuckgestaltung.